- 5193 - 1333. Februar 11. Breslau. in crastino b. Scholastice virg., hoc est tercio id. Febr. Boleslaw, Herzog von Schlesien und Herr von Liegnitz und Brieg, bestätigt unter Zustimmung seines Sohnes Wenzel, seiner Barone nnd Konsuln den Herrn Vikaren der Breslauer Domkirche einen jährlichen Zins von 30 Mk. auf der Landvogtei und dem Zolle zu Ohlau, welchen des Herzogs Lehnsmann, Ritter Merbotha von Hayn, ihm abgekauft und den Vikaren überlassen hatte als Entschädigung für das Landgut Prevorno (Prieborn bei Strehlen) und dessen Einkünfte. Dieses Gut hatte einst weiland Bischof Thomas II. aus seiner väterlichen Erbschaft den Vikaren zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheile geschenkt, nachmals war es durch den Ritter Jaroslaus von Haberdorph (Habendorf) und dessen Söhnen okkupirt worden, bis es aus deren Händen Merbotha von Hayn gelöst hatte (disbrigavit). Z.: des Herzogs Getreue die Ritter Stephan von Parchvicz (Parchwitz), Borutha von Stachow, Thyczco von Borsnicz, ferner Johann Rymberc, Wyscho von Schildtbergk, Konrad von Zyczyn (Seitsch), Nikolaus herzoglicher Hofnotar, Ausfertiger dieses. Notariatsinstrument mit dem Notariatszeichen (während von zwei Siegeln nur noch die Pergamentstreifen erhalten sind) ausgefertigt durch den Notar Jakob, Sohn des weiland Peter von Jelyn, im Bresl. Domarch. Der Abdruck bei Heyne, Bisthum Breslau II, 301, Anm. 2, aus einem Kopialbuch der Domvikare aus dem Ende des XV. Jahrh. (vgl. Cod. dipl. Sil. V, 96) weicht in der Schreibung der Namen mehrfach ab. In dieser Fassung der Urk. treten auch noch zu den Zeugen hinzu die Breslauer Kanoniker die Herren Heinrich Archidiakon, Konrad Offizial, Hermann von Beczow, Heinrich von Würben der Jüngere, Magister Apeczco Scholastikus von Lebus. Auch die Datumsbezeichnung in crast. Scholast. findet sich nur hier, nicht in dem Notariatsinstrumente, ebenso wie die hier oben eingeklammerte Erwähnung von des Ausstellers Siegel. Eine Vergleichung des Heyneschen Abdrucks mit dem inzwischen auf dem Domarch. aufgefundenen Or. hat nur geringfügige Abweichungen des Textes ergeben. Dieses Or. hat sein Siegel eingebüsst, und es scheint direkt ein Schnitt hinein wie zur Kassirung erfolgt zu sein. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |